NÖ-Landtagswahl 2013: ÖVP holt absolute Mehrheit. Leitner tritt zurück. St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler neuer SPÖ-NÖ-Chef.

Erste Konsequenzen der gestrigen NÖ-Landtagswahl: Die SPÖ-NÖ hat seit heute einen neuen Chef. St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler löst Sepp Leitner an der Spitze ab. magzin.at gibt einen Überblick über die Wahlergebnisse der NÖ-Bezirke und Statutarstädte. Wo hatte die ÖVP ihre Hochburgen? Wo verloren SPÖ und FPÖ am meisten? Wo waren Stronach und Grüne am stärksten?

Flagge Niederösterreichs

Erste personelle Konsequenzen aus den gestrigen NÖ-Landtagswahlen zog heute die SPÖ-NÖ: St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler ist ihr neuer Chef. Heute am späten Nachmittag wurde Matthias Stadler vom SPÖ-Landesparteivorstand zum neuen, geschäftsführenden Landesvorsitzenden gewählt – als Nachfolger von Sepp Leitner.

Sepp Leitner noch am Wahlsonntag zurückgetreten

Noch gestern am Wahlabend hatte der bisherige SPÖ-NÖ-Chef und Spitzenkandidat Sepp Leitner seinen Rücktritt bekannt gegeben – aufgrund der klaren Niederlage der SPÖ-NÖ bei den gestrigen Landtagswahlen. Gegenüber 2008 hatte Leitners SPÖ-NÖ gestern weitere fast 4 Prozent eingebüßt und damit das gesteckte Wahlziel mit nur 21,59 Prozent an Wählerstimmen weit verfehlt.

ÖVP – klare Nummer Eins trotz Verlusten in allen Wahlkreisen

Trotz Verlusten in allen 21 Wahlkreisen und landesweit von insgesamt -3,59 Prozent konnten Landeshauptmann Erwin Pröll und die ÖVP-NÖ bei der gestrigen Landtagswahl ihr gestecktes Wahlziel erreichen: die absolute Mehrheit in Mandaten und Stimmen mit einem Wahlergebnis von 50,8 Prozent.

Einigermaßen überraschend war am Ausgang des gestrigen NÖ-Wahltags nur der Wahlerfolg des Team Stronach, das auf Anhieb drittstärkste politische Partei im NÖ-Landtag wurde, mit 9,83 Prozent der Wählerstimmen. Das Team Stronach erhält damit, neben ÖVP und SPÖ, auch einen Sitz in der künftigen NÖ-Landesregierung anstelle, wie zuvor, der FPÖ.

Die FPÖ verlor am gestrigen Wahlsonntag -2,26 Prozent gegenüber den letzten Wahlen 2008 und wurde mit 8,21 Prozent knapp noch viertstärkste Partei vor den Grünen. Diese verbuchten landesweit einen zarten Zugewinn von +1,13 auf jetzt 8,04 Prozent in ganz Niederösterreich. Bis auf Scheibbs konnten die Grünen in allen Wahlkreisen zulegen.

Die höchsten ÖVP-Stimmanteile in Zwettl, Horn und Krems-Land

Bezogen auf die Bezirke und Statutarstädte erreichte die ÖVP ihre besten Ergebnisse in Zwettl (64,7 %), Horn (64,06 %), Krems-Land (59,06 %) und Hollabrunn (58,15 %). Die wenigste Zustimmung hingegen in St. Pölten-Stadt (38,09 %), Wiener Neustadt-Stadt (39,57 %), Baden (42,88 %) und Wien-Umgebung (43,4 %). Ihre stärksten Stimmverluste hatte die ÖVP-NÖ in Mödling (-6,58 %), Waidhofen an der Thaya (-6,48 %) und Zwettl (-5,41 %).

St. Pölten, Gmünd und Lilienfeld – wo die SPÖ am stärksten war

Nach Bezirken und Statutarstädten erreichte die SPÖ nur in St. Pölten-Stadt mit 31,53 Prozent ein Ergebnis über 30 Prozent. Aber auch hier gab es starke Verluste: -4,66 Prozent gegenüber 2008. Am stärksten verlor die SPÖ jedoch in Bruck/Leitha (-7,11 %), Baden (-6,65 %), Wr. Neu­stadt-Stadt (-5,91 %) und Wien-Umgebung (-5,58 %).

Ihre besten Ergebnisse erzielte die SPÖ-NÖ nach St. Pölten-Stadt in Gmünd (28,07 %), gefolgt von Lilienfeld (27,47 %) und Wr. Neustadt-Stadt (27,29 %). Die geringste Zustimmung erreichte sie in Zwettl (13,67 %), Horn (15,61 %), Waidhofen/Ybbs (16,9 %), Krems-Land (18,08 %) und Korneuburg (18,09 %).

Team Stronach in Baden und Mödling am beliebtesten

Für das Team Stronach war Baden der Bezirk mit dem besten Wahlergebnis (+14,39 %), gefolgt von Mödling (11,95 %), Wr. Neustadt-Stadt (11,94 %) und Wien-Umgebung (11,93 %). Die geringste Zustimmung gab es in den Bezirken Horn (6,66 %), Zwettl (7,25 %), Scheibbs (7,38 %) und Krems-Land (7,44 %).

FPÖ: Zuwächse nur in Horn, Zwettl und Waidhofen/Thaya

Die FPÖ erreichte Zuwächse, leichte, nur in drei Bezirken – in Horn +0,96 %, in Zwettl +0,65 % und in Waidhofen/Thaya +0,29 %. In allen anderen Bezirken und den vier NÖ-Statutarstädten verlor sie an Stimmen gegenüber dem Wahljahr 2008.

Auf ihre besten Ergebnisse kam die FPÖ in Waidhofen/Thaya (10,58 %), in Wr. Neustadt-Stadt (+10,06 %), in Melk (9,35 %) und Baden (8,94 %). Die geringste Zustimmung erhielt sie in Waidhofen/Ybbs (6,48 %), Gmünd (6,65 %), Hollabrunn (6,96 %) und Mödling (7,15 %).

Grüne: In drei Bezirken über 10 Prozent – Mödling, Wien-Umgebung, Korneuburg

Die Grünen kamen in drei NÖ-Bezirken über die 10-Prozent-Marke. Ihre besten Ergebnisse erzielten sie in Mödling (14,82 %), Wien-Umgebung (12,93 %) und Korneuburg (10,95 %).

Auf über 9 Prozent kam sie in Waidhofen/Ybbs (9,8 %), Baden (9,35 %) Tulln (9,32 %), Krems-Stadt (9,3 %), St. Pölten-Stadt (9,3 %) und Wr. Neustadt-Stadt (9,18 %). Die anteilsmäßig wenigsten Grün-Wähler gab es in Gmünd (4,86 %), Hollabrunn (5,26 %) und Zwettl (5,35 %).

St. Pölten und Krems mehrheitlich für die ÖVP

Stärkste Partei in St. Pölten Stadt wurde die ÖVP mit 38,09 Prozent der Stimmen (-0,66 % zu 2008). Die SPÖ erzielte in der Landeshauptstadt ihr bestes Ergebnis in NÖ mit 31,53 Prozent (-4,66 % zu 2008). Drittstärkste Kraft wurde das Team Stronach (9,82 %) vor den Grünen (9,3 %) und der FPÖ (8,89 %).

In der Stadt Krems kam die ÖVP auf klare 47,63 Prozent (-4,78 % zu 2008). Die SPÖ erhielt 22,37 Prozent (-2,27 % zu 2008). Drittstärkste Partei wurden in Krems aber die Grünen (9,3 %) vor dem Team Stronach (8,95 %) und der FPÖ (8,04 %). Gegenüber 2008 gewannen die Grünen 1,39 Prozent, während die FPÖ -2,24 Prozent verlor.

Im Bezirk St. Pölten-Land lauteten die Ergebnisse: 51,5 % ÖVP, 21,14 % SPÖ, 9,32 % Stronach, 8,39 % FPÖ und 8,02 % Grüne. Im Bezirk Krems-Land: 59,06 % ÖVP, 18,08 % SPÖ, 7,46 % FPÖ, 7,44 % Stronach und 6,65 % Grüne.

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Quelle: Ergebnisdaten des Landes NÖ für die NÖ-Landtagswahl 2013

weitere Wahlergebnisse zu den Wahlkreisen, NÖ-Bezirken und Gemeinden finden Sie unter:
www.noe.gv.at

Bild NÖ-Flagge: © markus_marb – Fotolia.com
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