Ölpest vor Neuseeland: Umweltkatastrophe nach Schiffshavarie rückt immer näher

Auch Teams des WWF arbeiten seit heute an der Küste Neuseelands bei Tauranga, um ölverschmierte Seevögel zu retten.
Schweröl aus dem havarierten Frachter Rena hat die Küste Neuseelands erreicht. Seevögel sind schon betroffen. Einsatzteams arbeiten, um sie zu retten. (© Jorge Sierra / WWF-Canon)

Unwetter haben den vor Neuseeland havarierten Frachter Rena weiter beschädigt. Das ausgetretene Schweröl erreichte inzwischen die Küste. „Die nächsten 24 bis 48 Stunden sind entscheidend, ob sich hier eine ökologische Katastrophe anbahnt“, alarmierte heute WWF-Meeresexpertin Rebecca Bird.

Deutlich mehr Schweröl verloren

Neuseelands Umweltminister Nick Smith bestätigte heute erstmals, dass mittlerweile bis zu 350 Tonnen Schweröl aus der Rena ausgetreten sein dürften. Zuvor hatten die Behörden 20 Tonnen angegeben. Auch Smith wollte die „schlimmste Umweltkatastrophe“ Neuseelands heute nicht mehr ausschließen.

Insgesamt befinden sich 1.700 Tonnen Schweröl auf dem havarierten Frachter. Den Spezialeinsatzkräften ist es bisher nur gelungen, 10 Tonnen abzupumpen. Der Rena droht, auf dem Riff auseinanderzubrechen.

WWF fordert Verbot von Schweröl als Schiffstreibstoff

Behördliche Einsatzgruppen und Umweltorganisationen haben unterdessen begonnen, an der Küste der Bay of Plenty (Nordosten der Nordinsel) vom Öl verschmutzte Seevögel zu bergen, um sie zu reinigen.

Im Einsatz sind um die Stadt Tauranga auch Teams des WWF, der ein generelles Verbot von Schweröl als Schiffstreibstoff fordert. „Statt des Schweröls sollten nur noch schwefel- und stickstoffarme Treibstoffe eingesetzt werden dürfen“, so Stephan Lutter, einer der Meeresschutzexperten der internationalen Umweltorganisation WWF.