Österreich wird frei von Atomstrom – Verzicht auf Atomstromimporte endgültig beschlossen

Österreich beschließt endgültigen Stopp für Atomstrom-ImporteÖsterreich wird frei von Atomstrom. Importe sollen ab 2015, zum Teil schon ab 2013 definitiv nicht mehr erlaubt sein. Das ist das Ergebnis des Energiegipfels („Anti-Atomgipfels“) der Bundesregierung am vergangenen Montag in Wien, der gemeinsam mit Österreichs Stromversorgern und Umweltorganisationen stattfand.  „Was beim letzten Energiegipfel noch nicht möglich war, haben wir jetzt durchgesetzt“, sagte Umweltminister Niki Berlakovich. „Das ist ein überfälliger, umweltpolitischer Fortschritt.“

Greenpeace und Global 2000: „Ein großer Erfolg“

Auch die Umweltorganisationen Greenpeace und Global 2000 äußerten sich sehr zufrieden: „Mit dem Beschluss wird der Atomstrom aus Österreich verbannt. Das ist ein großer Erfolg im Kampf gegen die Atomkraft“, sagten deren Geschäftsführer Alexander Egit und Klaus Kastenhofer.

Importverbot beginnt ab 2013

Beim Energiegipfel am Montag festgelegt wurde eine ausnahmslose Kennzeichnungspflicht der Herkunft von Strom und aller Stromimporte, die noch heuer in Kraft treten soll. Ab 2013 darf für Haushaltskunden kein Atomstrom mehr von Österreichs Energieversorgungsunternehmen (EVU) zugekauft werden. Ab 2015 gilt dies dann generell, auch für den Strom an die Industrie.

Eingeführt werden soll auch ein „Atomstromfrei-Gütesiegel“, das die Einhaltung des Atomstromverzichts für Kunden transparent macht.

Eine Ausnahme beim Atomstromverbot

Vom Atomstromimportverbot ausgenommen bleiben Unternehmen, die direkt mit ausländischen Stromerzeugern Lieferverträge abgeschlossen haben. Laut Greenpeace handelt es sich dabei aber nur um einige wenige Unternehmen, die auf Dauer „sicher keinen Wert darauf legen, in der Öffentlichkeit als Atomstromkunden dazustehen“.

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