Österreichs Verbände der Erneuerbaren Energien mobilisieren gegen ÖMV-Schiefergasbohrung im Weinviertel

Ein striktes Verbot der ÖMV-Schiefergasbohrungen im Weinviertel fordern nun auch Österreichs Verbände der Erneuerbaren Energien – Biomasse, Windkraft, Photovoltaic, Solar und Kleinwasserkraft. Am 28. Februar veranstalten sie gemeinsam einen Infoabend in Wien zu den „enormen Umwelt- und Gesundheitsrisiken“ der Schiefer­gas­förderung, die sie als Rück­schritt bei der Energiewende sehen.
Die Nutzung fossiler Energien geht zu Ende.
Fossile Energien werden immer knapper und teurer. Statt energisch zur Energiewende umzulenken, versucht die Erdölindustrie, auch noch die letzten Reserven auszupressen. (Im Bild Erdölpumpen)

Ein striktes Verbot der Schiefergasbohrungen, die die ÖMV im Wein­viertel bei Poysdorf plant, fordern nun auch Öster­reichs Verbände der Erneuerbaren Energien. Sie rufen alle Österreicher auf, die Petition der Bürgerinitiative „Weinviertel statt Gasviertel“ gegen das ÖMV-Gas­pro­jekt zu unterschreiben.

Gemeinsame Forderung: Generelles Verbot und sofortiger Abbruch des ÖMV-Pro­jekts

Dem Protest angeschlossen haben sich der Österreichische Biomasse-Verband, IG Windkraft, Photovoltaic Austria, Austria Solar, die Kleinwasserkraft Österreich sowie der Umweltdachverband. In einer gemeinsamen Presseerklärung stellten sie am Dienstag ihre zentrale Forderung klar: „Generelles Verbot der Schiefergas-Förderung in Öster­reich und damit ein sofortiger Abbruch des ÖMV-Projektes im Weinviertel!“.

„Enorme Umwelt- und Gesundheitsrisiken“ – Info-Veranstaltung am 28. Februar in Wien

Auch nach Ansicht der Verbände der Erneuerbaren Energien bergen Schiefergas-Bohrungen „enorme Umwelt- und Gesundheitsrisiken“. Am 28. Februar veranstalten sie dazu in Wien einen öffentlichen Info-Abend mit Vorträgen internationaler Experten.

Sprechen wird dabei auch der ehemalige Bürgermeister der Stadt Dish in Texas, Calvin Tillman, der einen „Augenzeugenbericht“ über die Umweltschäden durch Schiefergas-Bohrungen in seiner Heimatstadt geben wird.

Ausbau Gasförderung bedeutet Rückschritt für Österreichs Energiewende

Die Verbände argumentieren außerdem, dass große Neuinvestitionen in fossile Energieträger, wie bei der geplanten Schiefergas-Förderung der ÖMV, einen Rückschritt für Österreichs Energiewende bedeuteten.

Die Klimaschutzziele, die für Österreich und die EU gelten, und die Energieversorgungssicherheit Österreichs könnten, so die Verbände, längerfristig ausschließlich durch den Ausbau Erneuerbarer Energien sichergestellt werden.

Greenpeace: alarmierende Methan-Emissionen bei Schiefergasförderung

Aber auch die Umweltorganisation Greenpeace fordert seit Wochen ein Verbot der ÖMV-Schiefergasbohrung im Weinviertel. Vor kurzem hat die Umweltorganisation eine alarmierende Neuberechnung vorgelegt.

Demnach entweichen bei Schiefergas-Bohrungen relativ hohe Mengen an klimaschädlichem Methan, das die Erderwärmung beschleunigt. Aufgrund solcher Leckagen brächte, so Greenpeace, die ÖMV-Schie­fer­gas­förderung im Weinviertel eine zusätzliche jährliche Klima­belastung von umgerechnet 30.000 Tonnen CO2.

Das wären mehr als die derzeit rund 22.000 Tonnen klimaschädlicher CO2-Emissionen, die der gesamte österreichische Verkehr pro Jahr produziert. Greenpeace beruft sich bei der Berechnung auf eine neue Studie, die kürzlich in der Zeitschrift „Nature“ vorgestellt wurde.

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Info-Abend der Verbände der Erneuerbaren Energien:
„Schiefergasförderung – Methoden und Risiken“
Dienstag, 28. Februar 2012
Ort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien
Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Link zur Petition „Weinviertel statt Gasviertel”:
www.weinviertelstattgasviertel.at

Infos zur Veranstaltung und zum Thema:
www.biomasseverband.at
www.ig-windkraft.at
www.greenpeace.at

Foto: © raven – Fotolia.com
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