Etwas wie neue Hoffnung und ein Gefühl von Aufbruch gab es beim zweitägigen Windenergie-Symposium AWES 2011 am Dienstag und Mittwoch in St. Pölten. Zu der Konferenz – in Österreich die bedeutendste der Branche – hatte die IG Windkraft, der Interessenverband der österreichischen Windenergiewirtschaft, geladen.
Verdreifachung des Windstroms bis 2020
Bis zum Jahr 2020 wird sich Windstrom in Österreich verdreifachen. So lautete eine zentrale Botschaft des Symposiums, an dem 350 Gäste aus dem In- und Ausland teilnahmen. Durch Österreichs neues Ökostromgesetz, das im Juli vom Nationalrat beschlossen worden war, scheint der zügige Ausbau der Windkraft nun endlich möglich.
Die Verdreifachung der Windkraft bis 2020, wie prognostiziert, bedeutet, dass dann 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs bzw. 50 Prozent des Stromverbrauchs aller Haushalte in Österreich allein durch Windenergie gedeckt werden. Die Windkraft-Wirtschaft wird auf diesem Weg insgesamt 3,5 Mrd. Euro investieren.
Ökostrom heute schon am billigsten
Eingangsredner (key note) war Anselm Görres vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft Berlin. Er demonstrierte, dass Erneuerbare Energien bereits heute die preislich günstigste Stromversorgung bieten – billiger als fossile und atomare Energie, „wenn man alle Subventionen und externen Kosten der verschiedensten Energiesysteme zusammenrechnet“ und vergleicht.
Zustimmung zur Windkraft ungebrochen hoch
Motivforscherin Sophie Karmasin berichtete über die neuesten Meinungsumfrageergebnisse. Danach ist die „Zustimmung zur Windenergie in ganz Österreich ungebrochen hoch“. Eine Besonderheit bot die österreichische Firma Alpswind. Sie stellte ihr neuestes, hochleistungsfähiges Windrad vor. Es wird einzig und allein aus Holz hergestellt. Ein Windrad von vollkommenster Nachhaltigkeit.
Besondere Themen des Symposiums waren: Kleinwindkraft, alpine Windkraft, Windenergie an Waldstandorten und die Netzintegration des Windstroms. „Die AWES war heuer wieder ein voller Erfolg“, sagte Stefan Moidl, der Geschäftsführer der IG Windkraft. Diese hat ihren Sitz in St. Pölten.
Land NÖ will Windkraft verfünffachen
Das Land NÖ war durch Energielandesrat Stephan Pernkopf vertreten. Er verwies in seiner Rede auf die führende Rolle Niederösterreichs bei der Windkraft. Mit 367 Anlagen und 586 Megawatt Leistung stellt es alleine mehr als die Hälfte der gesamten österreichischen Windkraft. Und versorgt damit 350.000 Haushalte mit Ökostrom. NÖ werde bis 2015 seine Windenergie verdoppeln. Und bis 2030 sei sogar eine Verfünffachung geplant, erklärte Pernkopf.
Gast der Konferenz war auch St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler. St. Pölten hat bereits 2001 einen Windatlas erstellt. 15 Windräder erzeugen in der Landeshauptstadt zur Zeit den Strom für 6.000 Haushalte.
weitere Hintergrundinfos zur Windkraft in Österreich in unseren Artikeln:
- Nur NÖ und Burgenland machen Ernst mit der Windkraft in Österreich
- Windkraft in Oberösterreich: Ein jahrelanger Stillstand geht zu Ende
- Österreich macht großen Schritt zur Energiewende
- Was macht St. Pölten für Klimaschutz und Energiewende?