Die Arbeitslosigkeit ist im Juli gestiegen, in Österreich um 8,6 % und in NÖ um 9 % im Vergleich zum Juli des Vorjahres. Zugleich hat die Beschäftigtenzahl in Österreich und Niederösterreich einen Rekordstand erreicht. Das teilten Sozialminister Rudolf Hundstorfer und für NÖ Sozial-Landesrätin Barbara Schwarz vergangenen Freitag mit.
Mehr Beschäftigte als je zuvor – in Österreich und NÖ
Österreichweit gab es im vergangenen Juli gegenüber dem Vorjahr rd. 40.000 Beschäftigte mehr und damit erstmals deutlich über 3,5 Mio. Beschäftigte ingesamt. Gleichzeitig ist die Zahl der als arbeitslos Gemeldeten um 18.126 auf jetzt 227.869 gestiegen.
In Niederösterreich kletterte mit einem Plus von rd. 4.000 Beschäftigten gegenüber Juli 2011 die Zahl der unselbständig Beschäftigten auf den bisherigen Höchststand von rd. 591.000. Gleichzeitig nahm die Zahl der als arbeitslos Gemeldeten um rd. 3.350 auf jetzt 40.532 zu.
Österreich weiterhin mit niedrigster EU-Arbeitslosenquote
Trotz anstiegs der Arbeitslosenzahl hat Österreich weiterhin die geringste Arbeitslosigkeit innerhalb der EU-Staaten. Nur in Österreich lag die Arbeitslosenquote unter 5 Prozent, und zwar bei 4,5 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit in NÖ gesunken
Die Jugendarbeitslosigkeit ist österreichweit um 6,7 Prozent gestiegen. In Niederösterreich ist sie hingegen zurückgegangen – um minus 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Juli bei den 15 bis 19-Jährigen, so Landesrätin Schwarz. Auch der Lehrstellenmarkt entwickelte sich, insgesamt in Österreich, weiter leicht positiv.
Überproportional von der Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen waren Ausländer (+18,1 %) und Menschen im Alter über 50 (+13,2 %), wobei die Beschäftigtenzahl bei letzteren, den Älteren, insgesamt um 41.000 höher lag als noch im Juli 2011.
Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit lag österreichweit bei Männern bei 9,9 % und bei Frauen bei 7,3 %.
Oberösterreich und Steiermark am stärksten betroffen
Den höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es bei Leiharbeit (+16,8 %). Von den Branchen insgesamt waren am stärksten betroffen das Gesundheits- und Sozialwesen (+11,8 %), Bau (9,9 %) und Tourismus (8,8 %). In Handel und Industrie lag der Anstieg bei 6,7 und 4,9 Prozent.
Unter den Bundesländern erhöhte sich im Vergleich zum Juli des Vorjahres in Oberösterreich (+11 %) und der Steiermark (+9,8 %) die Arbeitslosigkeit am stärksten, in Tirol (+7,2 %) und Kärnten (+4,1 %) am wenigsten.
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Foto: © AMS / Petra Spiola