Salzburgs Gletscher schmelzen rapide. 17 Meter Länge verloren im Vorjahr 2011 die Gletscher am Kitzsteinhorn und auf der Granatspitzgruppe. Am Stubacher Sonnblickkees betrug der Masseverlust des Gletschers allein im Jahr 2011 2,3 Meter Höhe (rund 2,8 Mio. Kubikmeter Eis), berichtete am Karfreitag die Salzburger Landesregierung anhand des neuesten Messberichts.
Klimaschutzmaßnahmen absolut notwendig
„Der Rückgang der Gletscher ist ein eindeutiger Beweis für den Anstieg der Durchschnittstemperaturen“, erklärte Walter Blachfellner, der Umweltlandesrat des Landes Salzburg. Eine konsequente Umsetzung aller Klimaschutzmaßnahmen sei daher jetzt absolut notwendig.
Ein Drittel der Gletscher seit 1969 verloren
Noch deutlicher wird die dramatische Gletscherschmelze im Langzeitvergleich: Seit 1969 ist die Fläche der Gletscher im Bundesland Salzburg um fast ein Drittel zurückgegangen, von rund 91 auf jetzt nur noch 66 Quadratkilometer. Die stärksten Verluste gab es am Ankogel und am Hochkönig.
Das Stubacher Sonnblickkees hat seit 1982 insgesamt 27 Mio. Kubikmeter Eis verloren. Die Schmelze im Vorjahr war dort die bisher stärkste, abgesehen vom Rekordjahr 2003. In Salzburg befinden sich 173 der rund 900 Gletscher Österreichs.
Salzburg startet verstärkte Klimaschutz-Maßnahmen
Die Salzburger Landesregierung hat nun einen Maßnahmenkatalog für den verstärkten Klimaschutz ausgearbeitet. „Der Plan nimmt mehrere Bereiche in die Pflicht: Raumwärme und Warmwasser ebenso wie Energieaufbringung und -verteilung, Mobilität und Verkehr sowie Raumplanung und öffentliche Gebäude“, teilt die Landesregierung mit.
Außerdem: Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden. Und im Jahr 2050 will das Land Salzburg klimaneutral und energieautonom sein.
Vor wenigen Jahren verbanden sich hier noch zwei Gletscher.
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