St. Pölten verstärkt Zusammenarbeit von Bildung und Wirtschaft – neue Zukunftsstrategie für BHS vorgestellt

Zukunftsstrategie - Initiative Bildung und Wirtschaft St. Pölten
HTL St. Pölten im Labor für Automatisierungstechnik: Bgm. Matthias Stadler (vorne) sowie (vlnr) Johannes Zederbauer ( NDU), Peter Wurm (Voith Turbo), Gernot Kohl (FH St.Pölten) und Johann Wiedlack (HTL St.Pölten)

In St. Pölten präsentierte die Initiative „Bildung und Wirtschaft – St. Pölten 2020“ ihr nächstes großes Projekt: „Zukunftsstrategie praxisorientierte Diplomarbeiten“. Denn ab 2014/15 sind für die Matura an berufsbildenden höheren Schulen Diplomarbeiten verpflichtend. St. Pölten ist dabei aber jahrelang schon Vorreiter. Mit großem Erfolg kooperieren HTL und Voith Turbo in St. Pölten längst bei Matura-Diplomarbeiten.

Eine bedeutende Steigerung des Unterrichtsertrags

Seit zwölf Jahren schon schreiben angehende Maturanten der HTL-St. Pölten in Zusammenarbeit mit Voith Turbo, dem größten Industrieunternehmen in St. Pölten, ihre Diplomarbeiten. Allerdings bisher auf freiwilliger Basis. „Das hat eine bedeutende Steigerung des Unterrichtsertrags und der Unterrichtsqualität mit sich gebracht“, berichtete Johann Wiedlack, der Direktor der HTL St. Pölten, bei der Projektpräsentation „Zukunftsstrategie“.

Das Bildungsministerium habe „den Bonus dieser Diplomarbeiten erkannt und diese nun ab 2014/15 verpflichtend eingeführt“, so Wiedlack. Mit dem Projekt „Zukunftsstrategie“ will St. Pölten sich nun auf die neue Situation einstellen und rechtzeitig die Kooperation zwischen Unternehmen und Schulen ausbauen.

Die größte Bildungsstadt Niederösterreichs bereitet sich vor

„Mit rund 24.000 Schülern und Studierenden ist die Landeshauptstadt St. Pölten die größte Bildungsstadt in Niederösterreich“, sagte Bürgermeister Matthias Stadler: „Wir wollen, dass unsere Schüler gut und möglichst praxisnah ausgebildet sind. Wir werden uns daher jetzt gemeinsam diesem wichtigen Thema Diplomarbeiten widmen.“ HTL und Voith hätten das bereits beispielhaft umgesetzt.

Voith Turbo: eine win-win-Situation für alle

Die Kooperation von Schule und Industrie schaffe eine win-win-Situation, sagte Peter Wurm, der Geschäftsführer von Voith Turbo St. Pölten bei der Präsentation. Durch die Praxisnähe der Diplomarbeiten würden Schüler, Ausbildung und Unternehmen gemeinsam profitieren.

Eine Gruppendiplomarbeit – von drei HTL-Maturanten aus St. Pölten, Krems und Waidhofen/Ybbs – hätte sogar zu einer Produktinnovation bei Voith beigetragen, im Bereich Elektroantriebstechnik, erzählte Wurm. Einer der drei sei inzwischen ein wichtiger Mitarbeiter von Voith in St. Pölten.

FH St. Pölten und NDU an Bord

Die Initiative „Bildung und Wirtschaft“, vor zwei Jahren ins Leben gerufen von den Geschäftsführern der Fachhochschule St. Pölten, Gernot Kohl, und der New Design University (NDU), Johannes Zederbauer, wird die „Zukunfsstrategie“ nun vorantreiben. Koordiniert wird sie von ecopoint, der Wirtschaftsservicestelle der Stadt St. Pölten, unter Leitung von Christoph Schwarz.

Weitere Projekte: Bildungsmarktplatz und Internetplattform

Weitere Projekte der Initative „Bildung und Wirtschaft“ sind in Arbeit. Im September wird es wieder, wie im Vorjahr, einen St. Pöltner „Bildungsmarktplatz“ geben, der in direkter Zusammenarbeit mit Unternehmen über Schule, Ausbildung, Praktika und Jobs informiert.

In Ausarbeitung ist außerdem eine St. Pöltner Internetplattform mit umfassender Auskunft über Berufsmöglichkeiten, Schulen und Ausbildung in der Landeshauptstadt.

Foto: (c) mss / Mayer