In St. Pölten tagte vor einer Woche ein Expertenforum zum Thema öffentliche Plätze und konfliktfreies Zusammenleben. „Öffentliche Plätze sind ein Spiegelbild unserer Werte und Überzeugungen. Wie können wir dort mehr Vertrauen schaffen und Ängste abbauen?“fragte Sanja Turkovic, Initiatorin des Experten-Forums und Leiterin der „Initiative für Soziale Freiraumgestaltung” (ISOF).
Vertreten beim Forum waren Experten des Landes NÖ, der Stadt St. Pölten und aus Wien. In Vertretung von Staatssekretär Sebastian Kurz sprach Lukas Kluszczynski vom Bundesinnenministerium (BMI). Gastgeber war die WKNÖ.
Integration gelingt, wenn alle Schritte machen
Das Miteinander von Alteingesessenen und Migranten auf öffentlichen Plätzen, aber auch von Jung und Alt waren das Hauptthema. „Es geht beim wichtigen Thema Integration nicht nur um die Zuziehenden, sondern um das Miteinander von allen“, betonte Bernard Haas vom Land NÖ, Abt. Raumordnung & Regionalpolitik, bei seiner Begrüßung.
Ganz ähnlich äußerte sich Murat Düzel, der Leiter des Integrationsservice NÖ: Es gehe nicht so sehr um Quantitäten, also wie viele Migranten an einem Ort leben. Sondern um die Frage der Qualität der Begegnungen, wie sie von allen Beteiligten und Seiten gelebt werde.
Projekte für Begegnung auf öffentlichen Plätzen wären wichtig
Einig war man sich, dass Projekte auf öffentlichen Plätzen in Städten und Gemeinden in Niederösterreich verstärkt initiiert werden sollten. Um so durch mehr gemeinsame Aktivitäten und persönlichen Kontakt von Altansässigen und Migranten Vorurteile abzubauen und das gelingende Miteinander zu stärken. „Wir brauchen Veranstaltungen und Aktionen, kontinuierlich, damit öffentliche Plätze lebendig und somit ein Ort für Begegnung werden“, sagte etwa Walter Kirchler, der Geschäftsführer der NÖ-Stadt- und Dorferneuerung.
Für die Stadt St. Pölten sprach Sozialstadtrat Dietmar Fenz, begleitet vom Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt, Michael Putzenlechner. Die WKNÖ war vertreten durch Vizepräsident Josef Breitner. Anstelle von Univ.-Prof. Gudrun Biffl von der Donau-Universität Krems hielt ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Tanja Berger einen Vortrag.
Aktive Beteiligung von Migranten fördert die Gemeinschaft – das neue Motto „Integration durch Leistung“
Lukas Kluszczynski vom BMI stellte in Aussicht, dass das Staatssekretariat auch Integrationsprojekte für öffentliche Räume unterstützen wolle. Er legte dar, was das neue Motto „Integration durch Leistung” des Staatssekretärs Sebastian Kurz bedeute: „Wir möchten und erwarten, dass sich die neu Zugewanderten, die Immigranten einbringen, dass sie sich an der Gesellschaft aktiv beteiligen. Andererseits liegt es an uns, dafür auch die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.”
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