Ungarn: Giftschlammschäden in Kolontar sitzen tief – 1 Jahr nach der Umweltkatastrophe

Kolontar in Ungarn - nach der Giftschlammkatastrophe im Oktober 2010
Der Dammbruch des Auffangbeckens eines Aluminiumwerks in Ajka (Bild) führte am 4. Oktober 2010 zur Katastrophe. (alle Fotos: © Greenpeace / Peter Somogyi-Tóth)

sg – Genau ein Jahr nach der Rotschlammkatastrophe in Ungarn verdeutlichen neue Greenpeace-Luftbilder, wie groß die Schäden in Kolontar und Devecser sind. Boden, Grundwasser, Vegetation und der Fluss Torna waren nach dem Dammbruch des Aluminiumwerkes im westungarischen Ajka mit einer Million Kubikmeter Giftschlamm verseucht worden.

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Alumimiumfabrik verweigert Entschädigung

Zehn Menschen hatte die Katastrophe ihr Leben gekostet, der Schaden für das Ökosystem ist noch nicht absehbar. Das Aluminiumwerk hingegen hatte die Produktion einige Tage nach der Katastrophe fortgesetzt. Geld machte die Betreiberfirma allerdings bislang noch keines locker, ging sie gegen die auferlegte Strafe doch gleich einmal in Berufung.

Weil die Mittel für die Beseitigung der Schäden fehlen, fordert der ungarische Umweltminister einen Solidartopf. Christiane Brunner, die Umweltsprecherin der Grünen, schlägt hingegen „einen internationalen Umweltgerichtshof mit Durchgriffsrecht, Strafen zu verhängen“ vor.

Geld wird auch von Nöten sein. Denn, wie Greenpeece-Chemiker Herwig Schuster diagnostiziert, ist die Schadstoffbelastung in Boden und Mais zwar geringer als befürchtet, doch: „Um Flüsse wieder in funktionierende Ökosysteme zu verwandeln, wird eine langwierige und teure Altlastensanierung notwendig sein.“