Ungerechtfertigte Unterschiede bei Einkommen von Frauen und Männern müssten behoben werden, meinte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek – gestern bei der Übergabe des ersten „Einkommensberichtes“ der Firma Vamed-KMB in Wien. Seit Ende Juli sind große Betriebe gesetzlich verpflichtet, in einem „Einkommensbericht“ darzulegen, was Frauen und Männer in ihrem Unternehmen verdienen. Ob für gleiche Arbeit Frauen und Männer gleich bezahlt werden?
Im Schnitt 25 Prozent geringerer Lohn für Frauen
Die Maßnahme ist Teil eines neuen Aktionsplans der Bundesregierung, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern. Denn beim Einkommen sind Frauen in Österreich stark benachteiligt. Sie verdienen im Schnitt 25 Prozent weniger als ein männlicher Kollege – pro Arbeitsstunde, laut EU.
180 österreichische Unternehmen, alle mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, müssen jetzt „Einkommensberichte“ vorlegen. Rund die Hälfte hätte bereits reagiert. Das sei eine positive Bilanz, meinte die Frauenministerin.
„Einkommensberichte“ sollen zu fairer Entlohnung führen
„Nicht nur, dass die Unternehmen auch wirklich Einkommensberichte erstellen, bei vielen Unternehmen werden nun die Entlohnungsmodelle sehr genau angeschaut“, sagte Heinisch-Hosek weiters. Sie erwartet sich, dass durch die „Einkommensberichte“ eine breite Diskussion über faire Entlohnung angeregt wird.
Die Berichtspflicht, die Transparenz bei den Einkommensunterschieden von Frauen und Männern schaffen soll, wird in den kommenden Jahren schrittweise auf weitere Betriebe ausgeweitet.
Aber es gibt auch bereits Firmen – wie die Vamed-KMB –, die von sich aus freiwillig Einkommensberichte vorlegen, obwohl für sie noch keine gesetzliche Verpflichtung besteht. „Hier gibt es ein Unternehmen, das nicht muss, es aber dennoch tut. Das ist mehr als nur ein Symbol“, lobte Heinisch-Hosek die Vamed-KMB.
weitere Infos in unserem Artikel:
„Österreichs Unternehmen bezahlen Frauen deutlich schlechter als Männer – Was bringt die neue Einkommenstransparenz?“