Krems‘ touristische Beliebtheit wächst unablässig
Hervorragende Ergebnisse hat Krems erneut beim Tourismus. Die Zahl der Gäste-Nächtigungen wuchs im Juni und Juli um je 24 Prozent und erreichte damit den allerhöchsten Stand bis dato. Auch das bisherige Gesamtjahr ist stark im Plus. Vizebürgermeister Wolfgang Derler erläutert im Interview, wie Kultur und Wissenschaft und weitere Faktoren den Tourismus in Krems ankurbeln.
Krems ist weiter auf Rekordjagd im Tourismus. So viele Gäste wie noch nie übernachteten in diesem Sommer in der Donaustadt an der Wachau. Die Zuwächse sind beträchtlich: Im Juni und im Juli stieg die Zahl der Gästenächtigungen in Krems um je fast 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (+23,6 % und +23,7 %). Das sind hervorragende Ergebnisse.
Aber auch die bisherige Gesamtentwicklung 2014 war in Krems spitzenmäßig. Von Jänner bis Juli wuchsen die touristischen Gästeübernachtungen in Krems um rund 12 Prozent (+11,7 %), von Mai bis Juli sogar um beinahe 15 Prozent (+14,6 %) gegenüber dem Vorjahr 2013.
Tourismus in Krems – Spitzenreiter im Vergleich
So richtig deutlich wird dieser Erfolg von Krems im Österreich-Vergleich. Von Mai bis Juli stiegen die touristischen Nächtigungszahlen in ganz Österreich nur sehr verhalten um +0,2 Prozent. Immerhin, Wien und Niederösterreich, die beiden Bundesländer, die am meisten zulegen konnten, kamen auf +5,7 Prozent und +5,3 Prozent bei den Gästenächtigungen von Mai bis Juli (lt. neuesten Zahlen der Statistik Austria von letzter Woche). Krems aber auf +14,6 Prozent.
„Die Attraktivität von Krems wird immer mehr publik“, freut sich daher Krems Vizebürgermeister Wolfgang Derler (ÖVP) im Themen-Interview mit magzin.at. Wolfgang Derler ist in der Stadregierung Krems für den Tourismus zuständig. Zudem aber auch für Kultur. In absoluten Zahlen stiegen die Gästenächtigungen in Krems von Jänner bis Juli dieses Jahres um 17.204 auf 164.191.
Die Faktoren des Erfolgs – Vizebürgermeister Wolfgang Derler im Gespräch
Was sind die Faktoren für diesen Erfolg? „Krems erlebt eigentlich seit zwölf Jahren eine kontinuierliche Steigerung seiner Gästezahlen“, sagt Wolfgang Derler. Von damals rund 160.000 Nächtigungen pro Jahr sei der Tourismus in Krems inzwischen auf über 260.000 pro Jahr angewachsen. Das bedeutet eine Zunahme um mehr als 60 Prozent.
„Es sind viele Facetten, die bewirken, dass immer mehr Gäste nach Krems kommen“, so Vizebürgermeister Derler. Unter den mehreren Faktoren und Bereichen, die hier positiv zusammenspielen, hebt er zunächst besonders hervor: Kunst & Kultur sowie Wissenschaft & Bildung in Krems.
Kunst & Wissenschaft beflügeln Krems
Erstens: „Ein Haupt-Standbein dieser Entwicklung ist die kulturelle Situation“, sagt Derler. „Wir haben in Krems ein großes kulturelles Angebot. Die Kunstmeile bietet attraktivste Ausstellungen. Es gibt großartige künstlerische Festivals und Konzerte. Und wir haben als Teil der Kultur zwei wunderschöne, höchst attraktive intakte Altstädte – Krems und Stein.“
Zweitens: Wissenschaft & Bildung. Die Stadt Krems ist zum bedeutenden, internationalen Hochschulstandort in Niederösterreich avanciert, – mit Donau-Universität Krems und IMC Fachhochschule Krems sowie DPU (Zahnmedizin), Kirchlich-Pädagogischer Hochschule und seit neuestem der Karl-Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.
Internationales Renommee und internationale Unternehmen in Krems
„Diese universitäre Welt mit vielen Studenten und Professoren stellt einen weiteren wesentlichen Faktor dar“, sagt Wolfgang Derler. Ihre Zahl wachse jedes Jahr. Und mit den vielen Studenten, Professoren und ihren Angehörigen wachse auch die Bekanntheit von Krems überregional und international, was sich sehr positiv auf den Krems-Tourismus auswirke.
Auch der Kongress- und Tagungstourismus, so Derler, nehme weiter zu. Denn die Forschungskooperationen mit Donau-Universität Krems und IMC Fachhochschule habe internationale Konzerne zur Betriebsansiedlung in Krems bewogen, wie z.B. Fresenius. „Das führt dazu, dass in Krems immer öfter Kongresse und Tagungen, auch kleinere, abgehalten werden.“ Ein Schwerpunkt in Krems ist die angewandte biotechnologische Forschung.
Das Umland hat viel zu bieten – Wachau & Schloss Grafenegg
Als weiteres großes Plus für Krems sieht Wolfgang Derler das Umland von Krems, die attraktiven Freizeit- und Kulturangebote in der näheren Umgebung. Angefangen bei Schloss Grafenegg mit hochkarätigen Konzerten klassischer Musik, über Golfplatz und Klein-Flughafen nördlich von Krems, bis hin zur Wachau, die sich als wunderschönes Weltkulturerbe weit erstreckt – mit vielen Heurigen, Weingärten, Kulinarik, historischen Bauten, Wander-, Radfahr- und E-Bike-Möglickeiten.
Auch dieser „traditionelle“ Erholungs- und Genusstourismus bleibe für Krems ein wesentlicher, stabiler Bereich. So Derler. Zahlreiche Gäste darunter seien auch Stammgäste. Manche sogar schon seit 25 Jahren. „Für diese Gäste ist das reiche Angebot im Umland von Krems sehr wichtig.“
Gesundheitstourismus und Marketing im Tourismusverbund
Sodann spielt in Krems auch der Gesundheitstourismus eine wichtige Rolle, dem besonders die 2011 eröffnete Klinik Hollenburg starken Auftrieb gab. Die neuesten Nächtigungsrekorde seien aber, meint Derler, nicht in erster Linie auf diesen zurückzuführen. „Würden wir den Kurbetrieb herausrechnen, hätten wir dennoch eine deutliche Steigerung.“
Ein Faktor des Tourismuserfolgs von Krems, betont Vizebürgermeister Derler, sei freilich aber auch die direkte Werbetätigkeit für Krems, d.h. das touristische Marketing, das von der Stadt Krems (von der Tourismus Krems GmbH) im Verbund mit der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH des Landes NÖ durchgeführt werde. Hierbei seien zuletzt die Schweiz und Deutschland wieder die Schwerpunkte dieses Marketings gewesen. Außerdem aber, so Wolfgang Derler, trügen die Beherberger und Gastronomen entscheidend zu den sehr guten Tourismusergebnissen in Krems bei durch ihre Gastfreundlichkeit und Qualität.
„Es freut mich sehr“, sagte Wolfang Derler dann zum Abschluss dieses Interviews, „dass wir dieses so gute Ergebnis erreichen konnten.“ Es sei für ihn „ein Beweis dafür, dass wir in Krems die Infrastruktur richtig entwickelt haben“. Gemeint seien damit ganz besonders die Wissenschafts-, Bildungs- und Kultureinrichtungen, die mithilfe der Landesregierung Niederösterreichs in Krems etabliert wurden.
„Ein gute Basis wurde gelegt“ – Die sehr positive Rolle des Landes NÖ
„Es war eine gute Basis, die damit in Krems gelegt wurde. Und die durch die gute Zusammenarbeit des Landes Niederösterreich mit der Stadt Krems möglich wurde. Alles greift nun sehr positiv ineinander“, so Wolfgang Derler.
Bekanntlich wird diese Entwicklung auch weiter forciert. Erst im letzten Herbst startete das Land Niederösterreich in Krems zusätzlich die neue Karl-Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften. Ab dem Jahr 2016 wird die neue „Galerie Niederösterreich“ die Kunstmeile Krems noch erheblich erweitern – mit weiteren großen Ausstellungen moderner Kunst.
Derler: „Investitionen in die Zukunft der nächsten Generationen“
Findet das auch künftig die Unterstützung der ÖVP in Krems? „Die Stadt Krems [bis 2012 geführt von ÖVP-Bürgermeistern; red] hat sich bereits Anfang der 1990er Jahre zu diesen Planungen und Entwicklungen klar bekannt, Krems sozusagen zur Kulturhauptstadt zu entwickeln. Wir werden dies auch künftig unterstützen. Das sind Investitionen in die Zukunft, die auch allen späteren Generationen sehr zugute kommen werden.“ Auch die vielen neuen Arbeitsplätze, die in Krems dadurch geschaffen wurden, sprächen klar für die Fortsetzung dieser Politik. So Krems Vizebürgermeister Wolfgang Derler.
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Den Artikel verfasste Andreas Wagner, Herausgeber magzin.at.
Das Interview mit Krems‘ Vizebürgermeister Mag. Wolfgang Derler führte ebenfalls Dr. Andreas Wagner.magzin.at
weitere Infos unter:
www.krems.gv.at
Foto Steiner Tor: © pure-life-pictures – Fotolia.com
Foto Hoher Markt: © Stadt Krems / Gregor Semrad
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