Wohnweb „Wohnen im Waldviertel“ jetzt erweitert. Josef Wallenberger: Wohnen im Waldviertel immer beliebter. Bereits mehr Zuzug als Wegzug im Waldviertel. Wanderungsbilanz positiv.

Das Wohnweb „Wohnen im Waldviertel“ ist ein Erfolg. Es wurde jetzt erweitert auf drei Infothemen: „Wohnen“, „Arbeiten“ und „Leben“ im Waldviertel. Denn Wohnen im Waldviertel wird immer beliebter. Es gibt bereits mehr Zuzüge ins Waldviertel als Wegzüge. magzin.at sprach mit Regionalberater Josef Wallenberger, der das Projekt „Wohnen im Waldviertel“ als „Wohnstandort-Marketing“ forciert. 56 Gemeinden sind inzwischen am Projekt beteiligt.
Wohnen im Waldviertel - Bild: Gemeinde Röhrenbach
Wohnen im Waldviertel wird immer beliebter. Der Zuzug überwiegt bereits den Wegzug. (Bild: Waldviertel, Röhrenbach)

Die Internetplattform „Wohnen im Waldviertel“, auch „Wohnweb Waldviertel“ genannt, ist aufgefrischt und hat einen Relaunch vollzogen. Ihre drei Themen sind jetzt noch übersichtlicher: „Wohnen“, „Arbeiten“ und „Leben im Waldviertel“. Denn Wohnen im Waldviertel wird immer beliebter. Und es gibt Jobs im Waldviertel. magzin.at sprach mit Regionalberater Josef Wallenberger, der das Wohnweb betreut und Erstaunliches aus dem Waldviertel berichtet: In den vergangenen Jahren sind mehr Menschen ins Waldviertel zugezogen als weggezogen. Die jüngste Wanderungsbilanz ist wieder positiv.

„Wohnweb Waldviertel“ – mehr Infos und noch besser strukturiert

Journal "Wohnen im Waldviertel" No. 7 - Cover
Im Juni neu erschienen: begleitendes Journal "Wohnen im Waldviertel", Ausgabe Nr. 7

Das „Wohnweb Waldviertel“ wurde neu gestaltet (relaunched). Wie bisher kann man auf „Wohnen im Waldviertel“ gezielt nach Immobilien – Wohnungen, Häusern und Grundstücken – suchen, die im Waldviertel zu mieten oder zu kaufen sind. Rund 300.000 Webseiten-Besucher haben diese Möglichkeit seit dem Jahr 2009 bereits in Anspruch genommen, seit dem Start des Wohnwebs Waldviertel im Internet. 900.000 Inserate wurden seit damals auf „Wohnen im Waldviertel“ aufgerufen und einzeln gelesen. Schon in diesen Zahlen spiegelt sich ein beachtliches Interesse.

Jobangebote und „Leben im Waldviertel“ neu integriert – im Wohnweb

Die beiden anderen Infobereiche sind jetzt noch klarer strukturiert und weiter ausgebaut: „Arbeiten im Waldviertel“ und „Leben im Waldviertel“. Das heißt: Ein Klick mehr – und man sieht auf Wohnweb zugleich auch Jobangebote für das Waldviertel.

Ein weiterer Klick – und man sieht, was es am Wohnstandort gibt: Schulen, Kindergärten, Nahversorger, Direktvermarkter, Freizeit- und Kultureinrichtungen, Top-Betriebe und die Erreichbarkeit (in Fahrzeit und Kilometern) benachbarter Städte und der Großstädte wie Wien und Linz. Das ist, muss man sagen, eine clevere Idee.

Blick auf die Internetseite "Wohnen im Waldviertel"
Das Wohnweb Waldviertel wurde neu strukturiert. Mit jetzt drei Infobereichen: Wohnen, Arbeiten und Leben im Waldviertel

Direkt aus den Waldviertler Partner-Gemeinden von „Wohnen im Wald­viertel“ kommen die meis­ten der Im­mo­bilien-In­serate. Die Job­an­gebote werden von jobwald.at bereit­gestellt, einem Unter­nehmen im Wald­viertel. Die neuen Daten, die Wohn­umfeld und Standort beschreiben, werden von Regional­berater Wallenberger & Linhard aufbereitet und aktualisiert.

Und diese sind jetzt sehr übersichtlich dargestellt – in sechs mal zwei Kategorien: Schule & Bildung, Freizeit & Sport, Gesundheit & Soziales, Sicherheit & Erreichbarkeit, Betriebe & Branchen und Gemeinden & Gemeinschaft. Hinzu kommt, dass nun auch über drei Internetadressen auf die Plattform zugegriffen werden kann: „wohnenimwaldviertel.at“, „arbeiten-im-waldviertel.at“ und „leben-im-waldviertel.at“.

„Provinz ist nicht provinziell“ – professionelles Wohnstandort-Marketing für das Waldviertel statt nur Reklame

„Provinz ist nicht provinziell“, sagt Regionalberater Josef Wallenberger, dessen Unternehmen Wallenberger & Linhard (in Horn) das Wohnweb Waldviertel und das Gesamtprojekt „Wohnen im Waldviertel“ betreut und ins Leben gerufen hat. „Wir sind zwar ländlicher Raum, aber wir arbeiten höchst professionell.“ Der Trägerverein ist „Interkomm Waldviertel“. 56 Waldviertler Gemeinden sind daran aktiv beteiligt. Unterstützt werden Wohnweb und Projekt „Wohnen im Waldviertel“ zudem von Partnerfirmen und dem Land NÖ, das es zur Hälfte mitfinanziert.

„Wo das Leben neu beginnt“, heißt der schöne Slogan von „Wohnen im Waldviertel“. Ein umfangreiches Gesamtpaket steht hinter dem Projekt. Ein Bündel an Ideen und Leistungen. Und ein klares Ziel, das erreicht werden soll. „Immobilienplattformen im Internet gibt es viele. Aber Plattformen, die auch den Wohnstandort umfassend darstellen, gibt es eigentlich nirgendwo sonst“, erklärt Wallenberger. Es geht also nicht nur um Immobilien, sondern um ein umfassendes „Wohnstandort-Marketing“.

Waldviertel hat positiven Wanderungssaldo – mehr Zuzüge als Wegzüge in den letzten Jahren

Und zwar mit Erfolg. Denn das Wohnen im Waldviertel wird immer beliebter. „Das Waldviertel“, berichtet Wallenberger, „hat wieder einen positiven Wanderungssaldo. Es ziehen wieder mehr Menschen ins Waldviertel als Menschen wegziehen.“ Die Fakten belegen das eindeutig. „Wir haben einen Wanderungsgewinn. So ist es“, betont er mit großer Freude – beim Interview mit magzin.at.

Wohnen im Waldviertel - Bild: Bezirksstadt Horn
Die Hauptgruppe des Zuzugs sind die 15-bis-29-Jährigen. (Bild: Wohnen in Horn)

Tatsächlich hat das Waldviertel in den Jahren 2010 und 2011 mehr Zuzüge als Wegzüge gehabt. Und zwar gerade bei den Hauptwohnsitzern. (Bei den Zweitwohnsitzern hat das Waldviertel ohnehin deutliche Zugewinne.) So standen im Jahr 2010 laut Statistik Austria bei den Hauptwohnsitzern 3.983 Wegzüglern aus dem Waldviertel 4.197 Zuzügler ins Waldviertel gegenüber.

Das war somit im Jahr 2010 ein positiver Wanderungssaldo von fast 200, die es mehr an Zuzügen als Wegzügen gab. Und im Jahr 2011 war es noch besser: Den 3.995 Wegzügen standen 4.497 Zuzüge ins Waldviertel gegenüber. Das bedeutete im Jahr 2011: Ein Plus von 502 neuen Hauptwohnsitzern im Waldviertel. Einberechnet ist hier auch die Stadt Krems, die viel Fluktuation, aber keine größeren Änderungen bei der Wohnbevölkerungszahl verzeichnete. Die neuesten Zahlen für 2012 sind im Herbst zu erwarten.

Hauptzuzügler: Die Gruppe der 15-bis-29-Jährigen, nicht die Senioren

Noch eine zweite unerwartete Botschaft hat Wallenberger: Es sind nicht Senioren, sondern in erster Linie junge Leute, die ins Waldviertel ziehen. „Die stärkste Gruppe, die zuzieht, sind die 15-bis-29-Jährigen“, sagt er mit besonderem Nachdruck. Denn damit ist ein falsches Bild, ein „Mythos“ widerlegt, der dem Waldviertel so gerne „umgehängt“ wird. „Sie können sich gar nicht vorstellen“, wundert sich Wallenberger, „wie schwer es vielen fällt, diese neuen Fakten und ein neues, positiveres Bild vom Waldviertel zu akzeptieren.“ Denn vielen steckt das Bild vom „armen Waldviertel“, das stets nur „niedergeht“, tief in den Knochen – selbst großen Zeitungen in Wien und einigen Wissenschaftern.

Zahl der Kinder wächst durch Familienmitzug

Regionalberater Josef Wallenberger
Regionalberater Josef Wallenberger – Wallenberger & Linhard, Horn

Dritte positive Botschaft: Mit dem Zuzug junger Erwachsener steigt im Wald­viertel auch die Kinder­zahl. „Was wir jetzt auch sehen, ob­schon es noch eines längeren Be­ob­ach­tungs­zeit­raums bedarf, ist, dass durch den Familien­mitzug auch die Zahl der Jungen wieder ansteigt, also der bis 14-Jährigen“, so Re­gi­o­nal­be­rater Wallen­berger. Diese neuen Fakten zum Wald­viertel sind noch dadurch erfreulicher, dass sich das Zu­wan­derungs­plus auf viele Ge­mein­den ver­teilt, so Wallen­berger. Auch auf Gemeinden in der Pe­ri­phe­rie. „Wir haben eigentlich in jeder unserer Gemeinden Erfolge.“

Klare Zielvorgaben beim Projekt „Wohnweb Waldviertel“ – Stichwort „15:15“

Wie steht das Projekt „Wohnweb Waldviertel“ mit diesen Erfolgen nun aber in Verbindung? Zunächst: Das Wohnweb selbst ist Teil des umfassend strukturierten Gesamtprojekts „Wohnen im Waldviertel“. „Unser Projekt ist nicht einfach eine Image­kampagne, sondern ein Gesamt­system, an dem wir arbeiten“, sagt Wallenberger.

Gleich zu Projektbeginn 2009 wurden klare Erfolgsziele definiert. Unter dem Schlagwort „15:15“. Das heißt: 15 Prozent mehr Zuzüge ins Waldviertel und 15 Prozent weniger Wegzüge bis zum Jahr 2015. „Wir liegen genau richtig im Ziel“, so Wallenberger. „Bei der Zahl der Haupt­wohn­sitzer, die wir uns mehr wünschen, liegen wir exakt im Plan.“

Insgesamt sind 56 Gemeinden beteiligt – 51 davon in der Hauptregion Waldviertel (von dort insgesamt 99 Gemeinden). „Wir sind beim Wohnweb in der Fläche bunt gestreut und haben mehr als die Hälfte der Gemeinden des Waldviertels als Partner. Das ist für eine freiwillige Kooperation ein toller Erfolg“, erklärt Wallenberger. Im Jahr 2009 hatte das Projekt mit 44 Gemeinden begonnen.

„Wir liegen genau im Ziel“ – Erfolgreiche Zwischenbilanz, Start der zweiten Projektphase

Für die Partnergemeinden von „Wohnen im Waldviertel“ werden die Zuzüge und Wegzüge jährlich kontrolliert und nachgeprüft. Und es wird ein Vergleich angestellt zu Gemeinden, die nicht am Wohnweb teilnehmen. Denn nur Partner-Gemeinden (und ihre Bürger) können im Wohnweb Inserate schalten und alle Leistungen des „Wohn­stand­ort­marketings“ nutzen. „Wir haben die Zahlen unseren Partner-Gemeinden und dem Land NÖ dargelegt. Wir liegen genau in den Zielvorgaben. Das war einer der Indikatoren, warum das Land NÖ jetzt auch die zweite Phase des Wohnwebs 2013–2015 unterstützt und warum wir neue Gemeinden und Partner gewonnen haben“, so das klare Fazit von Wallenberger.

Jede Gemeinde hat „Standortbeauftragten“ als direkten Ansprechpartner

Eine besonders wichtige Rolle bei „Wohnen im Waldviertel“ spielen die „Standortbauftragten“ der Partnergemeinden. „Das ist eine feste Per­son in jeder Gemeinde, die abhebt, wenn man an­ruft. Und die jede An­frage per­sön­lich be­ant­wortet“, erklärt Nina Sillipp, die das Gesamt­projekt bei Wallenberger & Linhard betreut. Die Stand­ort­be­auf­tragten sorgen auch dafür, dass die Immobilien-Inserate im Wohn­web zuverlässig und qualitäts­gerecht sind. Alle Standort­beaufragten sind auf der Internet­seite zu finden – mit Namen, Foto und Telefon.

Wohnen im Waldviertel - Bad Traunstein
Auch Bad Traunstein (Bild) bietet Wohnungen und Häuser – als eine der Partnergemeinden von Wohnen im Waldviertel

Zwei Mal pro Jahr treffen die Standortbeauftragten der Gemeinden außerdem zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen aufzugreifen. Das Zuhören-Können und das Eingehen-Können auf Anrufe und Anfragen von Wohnungssuchenden stehen bei ihnen sehr im Vordergrund. „Wir waren bei unserem letzten Treffen 90 Leute. Ich glaube, das spricht sehr für die Lebendigkeit unseres Projekts, dass nach vier Jahren immer noch so viele teilnehmen“, so Nina Sillipp.

Die „Waldviertel Botschafter“ sagen, warum das Waldviertel so lebenswert und attraktiv ist

Ein weitere Säule von „Wohnen im Waldviertel“ sind die „Waldviertel Botschafter“. Mittlerweile begleiten 420 dieser „Botschafter“ das Pro­jekt. Ihre Fotos und State­ments, warum sie das Wald­viertel attraktiv und lebens­wert finden, können auf dem Wohn­web gesehen und nach­ge­lesen werden.

Auch die „Waldviertel Botschafter“ treffen sich jährlich. Einige von ihnen sind auch aus Wien und anderen Großstädten. Sie verfügen über einen besonderen Info-Zugang, für den „Wallenberger & Linhard“ Daten, Fakten und wichtige News zum Waldviertel aufbereiten. Das Nutzen die Botschafter gerne, um falschen Bildern, Mythen und Vorurteilen gegenüber dem „Waldviertel“ mit Argumenten und In­for­ma­tio­nen sachlich entgegenzutreten.

„Alte Bilder“, „falsche Mythen“ aufbrechen, damit Neues entstehen kann – das „soziale Gehalt“ des Waldviertels

Auch hier liegt ein wichtiger Punkt. Denn „alte Bilder“ und „falsche Mythen“ aufzubrechen, ist in den Augen des Regionalberaters Josef Wallenberger eine entscheidende Qualität. Nur so kann Neues entstehen. „Wir wollen die alten Bilder, das alte Image des Waldviertels aufbrechen. Fakt ist: Menschen ziehen hierher. Es gibt guten, leistbaren Wohnraum, es gibt Jobs und ein buntes, vielfältiges Leben. Und das ‚soziale Gehalt‘, von dem jetzt einige zu sprechen beginnen, ist im Waldviertel besonders hoch“, so Josef Wallenberger, dessen Regionalberatung Wallenberger & Linhard in ganz Österreich und auch in Deutschland (Berlin-Brandenburg, Sachsen) tätig ist.

Klar ist aber zugleich: Die Fakten entscheiden. Auch darauf legt Josef Wallenberger größten Wert. „Das Waldviertel hat in den letzten 40 Jahren viele Menschen verloren. Aber jetzt flacht dieser Rückgang deutlich ab. Vor Projektbeginn hatten wir Analysen angestellt und gesehen, dass das Waldviertel auch eine Zuwanderungsregion ist und dass unglaublich viele zuziehen, insbesondere aus Wien. Unser Ausgangspunkt war dann, dass man diesen Trend durch kluge Projekte noch weiter verstärken kann.“

Wohnen im Waldviertel immer beliebter – ein Trend und eine neue gesellschaftliche Entwicklung

Dieser positive Trend für das Waldviertel, resümiert Wallenberger, ist das Ergebnis einer gesellschaftlichen Entwicklung, die neu ist und vor 30 Jahren undenkbar gewesen wäre. „Plötzlich wird das Waldviertel für viele Menschen mit einer gewissen Lebenseinstellung wieder attraktiv. Die Formen des Lebens hier, das soziale Gefüge, der Abstand zu den Großstädten. Das haben wir zu rechten Zeit erkannt. Aus dem heraus ist das Projekt Wohnweb von uns kreiert worden. Je krisenhafter und schneller eine Gesellschaft sich entwickelt, desto mehr wird wieder nachgedacht, wie möchte ich leben. Diesen Trend aufzuspüren und mit klugen Projekten zu unterstützen, führt zu Erfolgen. Und das ist die Philosophie dahinter“, sagt Josef Wallenberger.

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Das Interview führte Andreas Wagner, Chefredakteur magzin.at

Der Artikel steht als pdf zum Download kostenfrei zur Verfügung:[wpdm_file id=61]

Foto Röhrenbach: © KG Winkl, zVg Wallenberger & Linhard
Foto Blick aufs Wohnweb im Internet: © Wallenberger & Linhard
Foto Horn: © mediaprint, zVg Wallenberger & Linhard<
Foto Josef Wallenberger: © Wallenberger & Linhard
Foto Bad Traunstein: zVg Wallenberger & Linhard
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