Die „Armutskonferenz“ mahnt an: Für viele Menschen in Österreich reiche trotz Erwerbsarbeit der Verdienst nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Rund 200.000 Personen in österreichischen Haushalten seien davon betroffen.
Zwei Prozent der Wohnbevölkerung betroffen
„Das sind rund 2 Prozent der Wohnbevölkerung, die aufgrund ihrer prekären sozialen Lage nicht wissen, was sie mit ihren geringen Mitteln zuerst zahlen sollen: Miete, Lebensmittel oder Krankenversicherung?“, berichtete die Armutskonferenz zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. Die Betroffenen lebten häufig in billigen, feuchten Wohnungen, hätten einen schlechten Gesundheitszustand und könnten ihren Kindern keine Zukunftschancen bieten.
Billigjobs: Von Workless Poor zu Working Poor
Billigjobs für Arbeitssuchende würden faktisch kaum zu dauerhafter Integration in den Arbeitsmarkt und schrittweiser Verbesserung der sozialen Situation führen, so die Armutskonferenz. „Aus Workless Poor werden nur Working Poor, aus der Armut ohne Arbeit geht es in die Armut mit Arbeit – und umgekehrt.“
Bereits rund 42 Prozent der Sozialhilfe-/Mindestsicherungsbezieher in Österreich würden lediglich zwischen „letztem sozialen Netz und schlechten, desintegrativen Jobs hin und herpendeln“. Hier entstehe „soziale Ausgrenzung durch die Arbeit selbst“, so der Sozialexperte Martin Schenk von der Armutskonferenz.
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