WWF: Artenschwund in Österreich geht weiter

Braunbaer Bild WWF
In den 90er-Jahren gab es 12 Braunbären in Österreich. Heute lebt nur noch einer in freier Wildbahn. (Foto: Staffan Widstrand / WWF)

Eine „durchwachsene Jahresbilanz“ zieht der WWF beim Artenschutz in Österreich. Es sei nicht gelungen, den Artenschwund zu stoppen. Ohne sofortige Rettungsmaßnahmen drohe das Aussterben weiterer heimischer Tiere und Pflanzen.

Akut gefährdet sind in Österreich zum Beispiel die Uferschnepfe, die Stiel-Eiche und der Huchen, ein lachsartiger Fisch. So der WWF heute in einer Pressemitteilung. Außerdem der Braunbär, der nach seiner Wiederansiedelung in den 90er-Jahren erneut aussterben dürfte. Von damals 12 Bären lebt heute nur noch einer, der 2001 im Mariazeller Land geborene Braunbär „Moritz“.

Hauptursache des Artenschwunds ist die „voranschreitende Lebensraumszerstörung“. Nach Ansicht des WWF sind dafür die Verkehrs- und Siedlungspolitik, die Errichtung neuer Wasserkraftwerke und die Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft verantwortlich. Zum Beispiel bei der bedrohten Stiel-Eiche, die früher typisch für die Auwälder war: Die schnell wachsenden Baumarten, die heute in der Forstwirtschaft bevorzugt werden, erzeugen zu viel Schatten für deren Keimlinge.

Silberstreifen am Horizont: Erfolge bei Seeadler und Wolf

Seeadler Bild WWF
Der Seeadler ist seit 2001 bei uns wieder heimisch. Ein Dutzend Adlerpaare wurde heuer in Österreich gezählt. (Foto: Mario Rumolic / www.rumolic.com)

Es gibt aber auch „vereinzelte Silberstreifen am Horizont“.  So bei Österreichs Wappentier, dem Seeadler. 1950 galt er als hierzulande ausgestorben – aufgrund von Überjagung, Pestizideinsatz und anderen menschlichen Natureingriffen. Durch gezielte Naturschutzbemühungen ist seit 2001 der Neubestand auf 12 Adlerpaare angewachsen.

Einen Hoffnungsschimmer sieht der WWF auch beim Wolf und bei der Rotbauch-Unke. Durch ein 2009 gestartetes Renaturierungsprogramm des WWF ist die stark bedrohte Rotbauch-Unke in die March-Thaya-Auen zurückgekehrt. Mit sieben anderen Amphibien, wie dem Moorfrosch und dem Donaukammmolch.

Und beim Wolf: „Erst im Dezember haben sich die Bundesländer darauf verständigt, in Sachen Wolf zukünftig eng zusammenzuarbeiten“, erinnert Bernhard Kohler, der Leiter des Österreichprogramms des WWF. 2010 wurden in mehreren Bundesländern – auch in Niederösterreich – Wölfe gesichtet. Insgesamt sieben. (siehe auch den Artikel „Der Wolf kehrt zurück“ in der Modernen Region vom 8.12.)